Autorin und Fachzeitschriftenredakteurin
Als ich an der Uni für das kleine Latinum paukte, stieß ich sehr bald auf den Satz: „non scholae sed vitae discimus.“ (Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.) Ich begrub meine akademischen Ambitionen und trat meine Ausbildung zur Hebamme an. Nach 17 Jahren Hausgeburts- und Geburtshaushilfe war Zeit für Veränderung. Ich schrieb mein erstes Buch: Einen Elternratgeber zur Ernährung in der Stillzeit und machte eine Ausbildung zur Journalistin – korrekt: Fachzeitschriftenredakteurin.
Sorgfältig schreiben: Lokales
Zur Journalistenausbildung gehörte ein Praktikum: Das absolvierte ich in der Lokalredaktion des Wetteraukreises der Frankfurter Rundschau. Ich lernte nicht nur, eine lange Spalte mit Veranstaltungen zum Advent zu füllen, ohne einmal „findet statt“ zu schreiben – ich hatte die Freiheit, mich voll und ganz dem Lokalen zu widmen. Das war mir nicht fremd. Ich hatte ja mit Menschen zu tun.
Medizinjournalistik
Anschließend hangelte ich mich ein Jahr als Freie durch und machte alles, was ich kriegen konnte. Gute Schule war die Arbeit im Medizinjournalistik-Büro Rückert (gibt’s nicht mehr), das unter anderem gelbe Blätter (Das Neue, Das neue Blatt, Das goldene Blatt) mit Gesundheitsseiten versorgte.
Blattmachen: von A bis Z
Dann kam das Hebammenforum, die Fachzeitschrift des Deutschen Hebammenverbands (damals noch Bund Deutscher Hebammen). Eine Gruppe von Verbandshebammen hatte es auf den Weg gebracht. Der Verband sollte sein eigenes Magazin haben. Nur fehlte journalistisches Know-how. Es passte perfekt. Das waren wilde Zeiten, in denen ich mir das Blattmachen von der Pike auf aneignete. Wir haben alles selber gemacht (bis auf Layout): Themen planen, Autoren suchen, selber schreiben, Konzepte für Supplementsund Bildideen entwickeln, Bilder auswählen … Anfangs waren wir zu zweit (eine Hebamme und ich), später zu dritt (noch eine Medizinjournalistin). Wir diskutierten und probierten und wagten – und waren nach sechs Jahren als jüngste Hebammenzeitschrift am Markt die auflagenstärkste. Präsidium und Geschäftsführung stärkten uns den Rücken. Geschafft habe ich das auch durch permanente Fortbildung – unter anderem als Mitglied einer Schreibcoaching-Gruppe.
Als Fachjournalistin für Gesundheit: frei für Neues
Im Sommer 2017 standen die Zeichen auf Veränderung: Seitdem stelle ich mein Wissen und meine Erfahrung neuen (und alten) Auftraggebern zur Verfügung.
Auf den Weg gebracht
1981 Mitglied der Frauengruppe im Gesundheitsladen, Mitherausgeberin der Broschüre „Schwangerschaft und Geburt in Hamburg“ – die erste ihrer Art im Norden
1987 Mitbegründerin des Kinderladen Donnerstraße e.V., Hamburg
1992 Mitbegründerin des Geburtshauses Hamburg e.V.
2000 Mitbegründerin des Hebammenforums, der Fachzeitschrift des Deutschen Hebammenverbands. Blattmacherin.
2014 Mit-Initiatorin und -Entwicklerin der ersten deutschsprachigen Hebammen-Wissenschaftszeitschrift mit peer-reviewten Artikeln: Das Wissenschaftsforum. Als unregelmäßig erscheinendes Supplement im Hebammenforum konzipiert, erscheint zurzeit als E-Paper.